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Interview mit Manoel Linhares, Präsident der ABIH.

ABIH – Vereinigung der brasilianischen Hotelindustrie.

In unserem Gespräch sagt der Präsident der größten und höchst angesehenen Vereinigung des brasilianischen Hotelgewerbes, Manoel Linhares, dass ihn bei seiner Tätigkeit am Steuer der ABIH der Gedanke an die Ausgeglichenheit und Stärke des brasilianischen Tourismus leitet. Die Organisation blickt bereits auf eine 81jährige Geschichte zurück.

Der Geschäftsmann und Hotelier ist im Nordosten des Landes, in Ceará, geboren und führt ein sehr angenehmes Gespräch mit BRE.MAG-Redakteur und Journalist Carlos Henrique.

BRE.MAG – Herr Linhares, Sie sind einer der bedeutendsten Persönlichkeiten im Bereich der Fremdenverkehrs-Branche in Brasilien, wie würden Sie die zu erwartende Entwicklung des Toursimus unter der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro beschreiben?

Antwort – Wir sind in der Tat optimistisch. Nach dem, was wir derzeit beurteilen können, weiß die neue Regierung um die Bedeutung unserer Branche für das Land. Sie weiß, dass sie ein enormes Potential besitzt und erkennt, dass sie ihr mehr Raum im Regierungsprogramm geben kann. Unsere Vereinigung hat die Verantwortlichen darauf hingewiesen, dass Schritte und Maßnahmen erforderlich sind, um den Tourismus in unserem Land zu entwickeln. Eine unserer Aktivitäten war das Zusammentragen von Namen des nationalen Tourismus und die Verantwortlichen zu suchen, um ihnen durchführbare und tragfähige Vorschläge zu machen, die das nationale Hotelgewerbe breit unterstützen kann. Dabei waren wir in einigen Punkten erfolgreich, doch sehen wir noch einen langen Weg vor uns, um einen ausgelichenen und fairen Markt im Tourismus in Brasilien zu erreichen.

BRE.MAG – Welche Maßnahmen sehen Sie für die Entwicklung der Reiseziele, besonders in Hinblick auf die Attraktivität für internationale Besucher, voraus?

Antwort – Die frühere Geschäftleitung hat bereits ein Problem der Verteilung von Investitionen im Betrieb von Parks gelöst. Das wollen wir mit einer Erhöhung auf R$ 1,9 Milliarden in den nächsten fünf Jahren ausbauen, das mehr als 56.000 Arbeitsplätze schaffen wird. Wir erwarten weitere Maßnahmen in dieser Richtung, wie zum Beispiel die Umwandlung des Tourismusverbandes Embratur in eine Entwicklungsagentur. Das wird eine höhere Flexibilität im Umgang mit Partnern und privaten Initiativen schaffen. Auch erwarten wir davon eine Erhöhung der Kompetenz und Agilität für seine Hauptaufgaben, die brasilianischen Reiseziele in seiner vollen Attraktivität bekannt zu machen und in dessen Konsequenz auch Arbeitsplätze und Einkommen für die Bevölkerung zu schaffen. Mein Wunsch ist es, dass dies von kleinen Reisenzielen zu größeren geschieht.

Hotel Vila Selvagem, Ceará.

BRE.MAG – AirBnB ist in aller Munde und verursacht vor allem Hoteliers in beliebten Reisezielen Bauchschmerzen. Wie sieht es diesbezüglich in Brasilien aus; wurden Maßnahmen ergriffen, die sicherstellen, dass diese neue Art des Reisens mit den klassischen Methoden harmonisch koexistieren kann?

Antwort – Das private Gastgewerbe ist seit je her stark von neuen Entwicklungen beeinflusst worden, natürlich auch für solche Anbieter, die in neue Techniken investieren, sei es in der direkten Betreuug oder in Reservierung und Verwaltung. Wir unterstützen immer schon solche Unternehmungen und vertreten auch kleine Hotels und “Pousadas”. Ein Problem, das wir aufkommen sehen und im Auge behalten müssen, ist die Preisentwicklung und ihre Regulierung, da wir ansonsten der Entwicklung hinterher laufen und weiterhin hohe Steuern zahlen, die sich auf unsere freien Investitionen auswirken.

BRE.MAG – Wie sieht Ihre Vereinigung das Potential des deutschen Marktes für Brasilien? Gibt es Aktivitäten seitens der Hotelindustrie, abgesehen von den Kooperationen mit deutschen Reisebüros und -agenturen?

Antwort – Das ist ein sehr vielversprechender Markt. Die Anzahl deutscher Touristen war schon immer Besuchern anderer Länder voraus und wir haben es in der Hand, diesen Trend weiterhin für die nächsten Jahre zu verbessern. Dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen.

BRE.MAG – Wie stellen Sie sich die Möglichkeiten vor, dass die ABIH mit Casinos in Brasilien an den Start geht? Sehen Sie das positiv für das Land und das Hotelgewerbe?

Antwort – Absoulut, da besteht kein Zweifel. Unfragen zufolge könnte die Legalisierung von Glücksspiel einen Umsatz von über R$ 15 Milliarden (5 Mrd. Euro) an Staatseinnahmen jährlich generieren. Zusätzlich würden rund 400.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen. Die brasilianische Vereinigung der Hotelindustrie – ABIH Nacional hat ebenfalls geltend gemacht, dass auch unabhängige Hotels in das Regulierungsprojekt eingebunden werden können, sofern die Berücksichtigung kleiner Casinos und Spielhallen auf eine größere Reichweite ausgerichtet wird, und somit eine Konzentration auf ein Gebiet vermieden wird. Das würde erlauben, dass nicht nur große Konzerne davon profitieren, auf die die Konzessionen beschränkt wären.

BRE.MAG – Eine weitere Maßnahme, die mit Vorrang von der Regierung behandelt wird, ist die Entbürokratisierung für die Genehmigung von Unternehmen in Brasilien. Das wird den Einstieg von Investoren in die lokale Industrie enorm erleichtern. Sehen Sie das ebenso?

Antwort – Natürlich! Wir freuen uns darauf. Nur so können wir im Wettbewerb mit dem internationalen Vergleich mithalten.


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